Hast du Bock auf einen Job in Journalismus & Medien, im Verlagswesen oder im Kulturbereich? Hast du dich darum für einen geisteswissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben? Dann wartet nach deinem abgeschlossenen Studium und diversen Praktika wahrscheinlich noch eine letzte Station, bevor du beruflich so richtig durchstarten kannst: das Volontariat.
Aber was ist ein Volontariat überhaupt? Was lernt man dort, wie lang dauert es, was verdient man und wie geht’s danach weiter? Auf dieser Seite haben wir alle Infos rund ums Thema Volontariat für dich zusammengefasst.
Unter einem Volontariat versteht man meistens das journalistische bzw. redaktionelle Volontariat. Das ist im Grunde die Ausbildung für Berufe in der Medienbranche und vor allem im Print-, Funk- und Online-Journalismus. Es gibt aber auch Volontariate in PR-Agenturen, Verlagen und im Kulturbereich.
Ein Volontariat kann man zum Beispiel bei Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunkanstalten, Online-Medien oder in Agenturen machen.
Ein Volontariat dauert in der Regel zwischen 12 und 24 Monaten.
Volontariate sind eigentlich immer bezahlt. Das Durchschnittsgehalt liegt bei rund 2.000 Euro brutto im Monat. Allerdings gilt für Volontärinnen und Volontäre der gesetzliche Mindestlohn nicht. Das heißt: Du kannst auch deutlich weniger bekommen. Vor allem in der Medienbranche ist das keine Seltenheit.
Der Begriff Volontär kommt vom französischen volontaire, was Freiwilliger bedeutet. Und aus dem Englischen kennst du sicherlich das Wort volunteer (Freiwillige/r). Im klassischen Sinn ist ein Volontariat daher ein zeitlich begrenzter, freiwilliger Einsatz in einer Organisation oder einer Institution.
Wenn man heute von Volontariat spricht, ist damit aber meistens etwas anderes gemeint: das journalistische bzw. redaktionelle Volontariat. Das ist im Grunde die Ausbildung für Berufe in der Medienbranche und vor allem im Print-, Funk- und Online-Journalismus.
... dass etwa 80 % aller journalistischen Berufseinsteiger ein Volontariat im Bereich Print, Rundfunk oder Presse machen?
Die meisten Volo-Stellen gibt es im Journalismus- und Medienbereich. Aber auch in PR-Agenturen und Verlagen sowie im Kulturbereich (Museen, Galerien etc.) werden Volontariate angeboten.
Ein Volontariat kannst du in den verschiedensten Unternehmen und Organisationen machen. Grundsätzlich gilt: Ein redaktionelles Volo kannst du überall machen, wo es eine Redaktion gibt. Suchst du ein wissenschaftliches Volontariat, sind beispielsweise Museen oder andere Ausstellungen gute Anlaufstellen.
Bei der Suche nach einem Volontariat hast du verschiedene Möglichkeiten:
Hier findest du eine Übersicht über alle freien Praktikumsplätze im Bereich Medien.
Es ist keine feste Voraussetzung, dass du ein Volontariat gemacht haben musst, um einen Job als Journalist bzw. in der Medienbranche zu ergattern. Mit Glück findest du auch direkt nach dem Studium oder als Quereinsteiger eine reguläre Vollzeitstelle. Vielleicht hast du ja in einem Praktikum so sehr überzeugt, dass man dich unbedingt direkt als Vollzeitkraft haben will?
Für die meisten Stellen in den Bereichen Medien, Journalismus oder PR ist ein Volontariat aber eine Grundvoraussetzung – oder du hast mit einem erfolgreich abgeschlossenen Volo zumindest deutlich bessere Chancen bei der Bewerbung als ohne.
Theoretisch gibt es für Volontariate nur eine einzige Voraussetzung: Du musst 18 Jahre alt sein. In der Realität wirst du ohne jegliche Vorbildung aber kein Volontariat bekommen.
Wenn du ein Praktikum im Journalismus, in der Medienbranche, in einer PR-Agentur oder bei einem Verlag machen willst, wird Abitur eigentlich immer vorausgesetzt. Ein abgeschlossenes Studium ist zwar meistens keine Grundvoraussetzung, es wird aber zumindest gewünscht. Und da die Bewerberanzahl bei Volontariaten oft hoch ist, wirst du es ohne Studienabschluss schwer haben.
Ganz wichtig ist außerdem praktische Erfahrung. Mit jedem Praktikum und jeder freien Mitarbeit in dem Bereich, in dem du dein Volo machen willst, wachsen deine Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung.
Was sollte man studieren, um im Anschluss möglichst gute Chancen auf ein journalistisches Volontariat zu haben? Ganz einfach: Das Studienfach ist tatsächlich ziemlich nebensächlich. Du musst nicht extra Journalismus studieren. Um gut auf ein Volontariat vorbereitet zu sein, benötigst du vor allem die Kenntnisse und Fähigkeiten, die du in jedem geisteswissenschaftlichen Studium lernst. Dazu gehören: gewissenhaftes Recherchieren, verständliches Wiedergeben von recherchierten Inhalten in Textform und die korrekte Nutzung von Quellen.
Besonders gute Chancen auf ein Volontariat hast du außerdem, wenn du über relevantes Fachwissen verfügst. Hast du Geschichte studiert? Dann hast du gute Chancen auf ein Volontariat bei einer Zeitschrift, die sich mit historischen Themen auseinandersetzt.
Übrigens: Es ist in der Regel nicht nötig, dass du für ein Volontariat einen Master machst. Der Bachelor reicht normalerweise.
Wenn du ein Volontariat im Kunst- oder Kulturbereich machen möchtest, reicht dein Schulabschluss auf keinen Fall aus. Du brauchst ein abgeschlossenes Studium in einem passenden Fachbereich – meistens wird sogar ein Master-Abschluss verlangt.
Wie lange genau ein Volontariat dauert, ist vom Bereich abhängig, in dem du es absolvierst. Du musst aber auf jeden Fall 12 bis 24 Monate dafür einplanen.
Ein redaktionelles Volontariat im Online- oder Printjournalismus dauert beispielsweise fast immer 24 Monate. In wenigen Fällen auch bis zu 36 Monate. Es darf nicht verlängert, unter Umständen aber verkürzt werden. Eine Dauer von 15 Monaten darf für ein erfolgreich abgeschlossenes Volo aber nicht unterschritten werden.
Volontariate beim öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen dauern in der Regel 18 Monate. Bei privaten Sendeanstalten gibt es verschiedene Bedingungen. Meistens liegt die Dauer aber auch dort zwischen 12 und 24 Monaten.
Auch in der Kulturbranche sind 24 Monate die reguläre Dauer für ein Volontariat. Eine Ausnahme bildet das Verlagswesen: Dort dauert ein Volo normalerweise nur 12 Monate, manchmal sogar nur ein halbes Jahr.
Wie genau dein Volo aussieht, hängt natürlich ganz vom jeweiligen Bereich und Unternehmen ab. Grundsätzlich kann man aber eine Sache sagen: Du wirst – zumindest in einem seriösen Volontariat – nicht die ganze Zeit dasselbe machen.
Sinn eines Medien-Volontariats ist es, dass du die verschiedenen Abteilungen eines Printmedienverlags, eines Online-Mediums oder einer Fernseh- bzw. Rundfunkanstalt kennenlernst. Darum wirst du in der Regel auch in mindestens drei verschiedenen Abteilungen oder Ressorts eingesetzt. Machst du ein Volontariat bei einer Tageszeitung, können das zum Beispiel das Politik-, das Sport- und dann noch das Kultur-Ressort sein.
Normalerweise gehören zu einem Volontariat neben der täglichen Arbeit in den verschiedenen Abteilungen auch noch inner- und außerbetriebliche Kurse und Workshops, die dich weiter auf deinen zukünftigen Medienjob vorbereiten sollen. Das können zum Beispiel Kurse zu theoretischen Themen wie Medienethik und Medienrecht sein. Aber auch Workshops, die deine handwerklichen Fähigkeiten (Schreiben verschiedener Textformen, Videoproduktion, Social-Media-Management etc.) erweitern und verbessern, werden häufig angeboten.
Bei einem Volontariat im Online- oder Printjournalismus können dich unter anderem diese Aufgaben erwarten:
Bei einem Fernseh- oder Radio-Volo umfasst dein Aufgabenbereich möglicherweise:
Auch bei einem wissenschaftlichen Volontariat wirst du verschiedene Abteilungen durchlaufen und neben dem Arbeitsalltag noch Kurse, Workshops oder Weiterbildungen besuchen. Oftmals verantworten Volontärinnen und Volontäre in Einrichtungen wie Museen auch noch eigene Forschungsprojekte oder arbeiten zumindest aktiv an einem Forschungsprojekt mit.
Leider hört man von ehemaligen Volontärinnen und Volontären immer wieder, dass sie während ihres Volos eigentlich genau das gleiche gemacht haben wie ein regulärer Mitarbeiter – nur für deutlich weniger Geld. Abteilungswechsel? Workshops oder Weiterbildungen? Ein Ausbildungsplan? Fehlanzeige!
So sollte das natürlich nicht laufen. Damit du nicht als günstige Arbeitskraft ausgenutzt wirst und ein schlechtes Volo schon im Vorfeld erkennst, solltest du ein paar Dinge hinterfragen:
Die gute Nachricht: Volontariate werden eigentlich immer bezahlt. Die schlechte Nachricht: Es gibt keine einheitliche Regelung für das Gehalt. Grundsätzlich liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für Volontäre zwar bei etwa 2.000 Euro im Monat, allerdings sind vor allem in der Medienbranche deutlich niedrigere Gehälter keine Seltenheit.
Letztendlich hängt die Höhe deines Volontärgehalts von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel:
Für Volontärinnen und Volontäre gilt der gesetzliche Mindestlohn leider nicht. Das liegt daran, dass es keine rechtliche Definition des Begriffs „Volontariat“ gibt und er deshalb im Mindestlohngesetz nicht spezifisch aufgeführt ist.
Oft wird das Volontariat als Form der beruflichen Ausbildung betrachtet. In dem Fall greifen dann die gesetzlichen Regelungen für Ausbildungsvergütungen. Was bedeutet: Die Unternehmen können das Gehalt selbst festlegen. Es muss nur über der Mindestausbildungsvergütung liegen (2025: 682 Euro im 1. Ausbildungsjahr).
Wissenschaftliche Volontariate in Museen oder ähnlichen Einrichtungen orientieren sich in der Regel an den geltenden Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes. Wenn sich dein Betrieb an diese Verträge hält, kannst du im ersten Jahr schon mit rund 2.200 Euro brutto rechnen.
Bad news: Längst nicht alle Volontärinnen und Volontäre bekommen nach ihrem Volo einen festen Arbeitsvertrag. Tatsächlich wird sogar nur rund ein Drittel aller Volontäre übernommen.
Aber lass dich davon auf keinen Fall entmutigen! Das Volontariat ist nun mal der gängige Zugangsweg, um beruflich im Journalismus oder der Medienbranche generell Fuß zu fassen. Und auch im Verlagswesen und in vielen Kulturberufen geht ohne Volo wenig.
Deswegen solltest du dein Volontariat auch wirklich als Ausbildung sehen, in der du nach dem eher theoretischen Studium das praktische Handwerkszeug lernst, das du im Job benötigst. Mit einem abgeschlossenen Volontariat sind deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deshalb viel, viel höher als nur mit einem Studienabschluss.
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