Was bringt ein Praktikum? Klar: Du kannst herausfinden, ob dir ein Beruf wirklich Spaß macht und im besten Fall schon mal Kontakte für deine berufliche Zukunft knüpfen. Vor allem aber sammelst du Berufs- und Lebenserfahrung. Das hilft zum einen bei der Entwicklung deiner Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit, zum anderen aber auch bei der Jobsuche. Viele Arbeitgeber legen heutzutage nämlich deutlich mehr Wert darauf, dass der Abschnitt „Beruflicher Werdegang“ in deinem Lebenslauf üppig gefüllt ist, als auf eine besonders gute Abschlussnote.
Falls du jetzt denkst: „Na gut, dann denk ich mir halt einfach mal ein paar Praktika aus“, solltest du diesen Gedanken ganz schnell wieder aus deinem Kopf verbannen! Jede berufliche Station, die du in deinem Lebenslauf aufführst, musst du auch belegen – ob Schülerpraktikum, freiwilliges Praktikum, Pflichtpraktikum oder Neben- bzw. Werkstudentenjob. Um diesen Nachweis zu erbringen, bekommst du nach Ende deiner Praktikumszeit entweder eine Praktikumsbescheinigung (auch: Praktikumsbestätigung) oder sogar ein ausführliches Praktikumszeugnis. Diese Dokumente gehören in die Anlagen deiner Bewerbungsmappe.
Eine Praktikumsbescheinigung bescheinigt, dass du ein Praktikum absolviert hast. Im Grunde ist sie also dasselbe wie ein einfaches Praktikumszeugnis.
Eine Praktikumsbescheinigung sollte die folgenden Informationen enthalten: Name und Anschrift des Unternehmens, Name, Geburtsdatum und Kontaktdaten des Praktikanten bzw. der Praktikantin, Praktikumszeitraum/-dauer, Arbeitszeit pro Woche, Einsatzbereiche und Aufgaben, Datum, Firmenstempel, Unterschrift des Praktikumsbetreuers/der Praktikumsbetreuerin.
Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dir die Praktikumsbescheinigung schriftlich und nicht nur in elektronischer Form auszustellen.
Die Bescheinigung wird von deinem Arbeitgeber ausgestellt. Wenn er das nicht von sich aus tut, solltest du ihn darauf ansprechen – du hast ein Recht darauf und die Praktikumsbescheinigung ist ein wichtiges Dokument für deine Bewerbungsunterlagen!
Der Name sagt es ja schon: Eine Praktikumsbescheinigung bzw. Praktikumsbestätigung bescheinigt, dass du ein Praktikum absolviert hast. Im Grunde ist so eine Bescheinigung dasselbe wie ein einfaches Praktikumszeugnis – worauf jeder Praktikant und jede Praktikantin Anspruch hat: „Der Arbeitnehmer hat bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis“, heißt es in Paragraph 109 der Gewerbeordnung. Dein Arbeitgeber ist dabei verpflichtet, dir die Praktikumsbescheinigung schriftlich und nicht nur in elektronischer Form auszustellen.
Willst du ein ausführliches Praktikumszeugnis und nicht nur eine Praktikumsbestätigung haben? Darauf hast du leider keinen gesetzlichen Anspruch. Vor allem bei Praktika, die länger als ein paar Wochen dauern, ist so ein ausführliches Zeugnis aber fast schon selbstverständlich – und wenn dein Arbeitgeber dir nicht von sich aus eins ausstellt, wird er das sicherlich tun, wenn du ihn darauf ansprichst. Ein positives Praktikumszeugnis kann auch gerne mal das Zünglein an der Waage bei deiner nächsten Bewerbung sein. Immerhin kann dein potenzieller nächster Arbeitgeber daraus eine Menge über dich und deine Leistung sowie dein Verhalten im Arbeitsalltag erfahren. Frag also am besten immer nach einem ausführlichen Zeugnis!
Beim Lesen deines ausführlichen Praktikumszeugnisses werden dir vielleicht einige Formulierungen begegnen, bei denen du dich fragst: „Und was heißt das jetzt genau?“ In so einem Fall solltest du dich aber nicht dumm fühlen, denn bei Arbeitszeugnissen gibt es tatsächlich eine Art Code, den man ohne Vorwissen eigentlich gar nicht verstehen kann:
Im Vergleich zu einem ausführlichen Praktikumszeugnis ist eine Praktikumsbescheinigung nur sehr wenig aussagekräftig. Sie ist in der Regel nicht mehr als eine Praktikumsbestätigung und enthält die folgenden Informationen:
So könnte deine Praktikumsbescheinigung aussehen:
Praktikumsbescheinigung
Frau Martina Musterfrau, geboren am 1. Januar 2000 in Musterstadt, hat vom 1. Januar bis zum 31. März 2022 ein Praktikum in unserem Unternehmen Agentur Musterino absolviert. Der wöchentliche Arbeitsumfang betrug 40 Stunden.
Während des Praktikums wurde Frau Musterfrau in folgenden Bereichen eingesetzt:
Dabei wurden folgen Tätigkeiten ausgeführt:
Wir bedanken uns bei Frau Musterfrau für die Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihre persönliche und berufliche Zukunft alles Gute.
Musterhausen, 01.01.2023
[Unterschrift, Firmenstempel]
Lad dir hier unsere praktische Vorlage für deine Praktikumsbescheinigung kostenlos im PDF-Format herunter:
Da dir eine Praktikumsbescheinigung immer in physischer und nicht in digitaler Form bekommst, besteht natürlich die Gefahr, dass du sie verlierst oder verbummelst. Du solltest deine Praktikumsbescheinigungen und -zeugnisse also immer gut aufbewahren – im schlimmsten Fall kannst du deine Zeit als Praktikant oder Praktikantin nämlich nicht mehr belegen und du musst das Praktikum aus deinem Lebenslauf streichen (schließlich willst du ja nicht, dass man dir vorwerfen kann, du hättest dir diese Station ausgedacht).
Wenn du bemerkst, dass du eine Praktikumsbescheinigung nicht mehr findest, solltest du schnell handeln. Du bist nämlich auf jeden Fall auf die Kulanz des Unternehmens angewiesen – eine Aufbewahrungspflicht besteht aus Datenschutzgründen nicht. Am besten kontaktierst du schnellstmöglich deinen Praktikumsbetreuer bzw. deine Praktikumsbetreuerin oder den Leiter der Abteilung, in der du gearbeitet hast und fragst, ob du eine neue Praktikumsbestätigung bekommen kannst. Wenn dein Praktikum noch nicht allzu lange her ist und man sich im Betrieb an dich erinnert, dürfte das normalerweise kein Problem sein. Natürlich ist es dabei hilfreich, wenn sich die Mitarbeiter im Unternehmen positiv an dich erinnern und ihr nicht im bösen Blut auseinandergegangen seid.
Kopier und scann deine Praktikumsbescheinigungen und Praktikumszeugnisse immer direkt ein, nachdem du sie erhalten hast. So minimierst du die Gefahr, sie zu verlieren oder zu verlegen.
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