Tradition trifft Moderne – auf kaum ein Land trifft das so gut zu wie auf Japan. Jahrhundertealte Tempel stehen hier direkt neben modernen Wolkenkratzern. Wer eine komplett neue Kultur und Arbeitswelt kennenlernen möchte, ist mit einem Praktikum in Japan also bestens beraten. In unserem Japan-Ratgeber bekommst du alle Infos, die du für dein Abenteuer im Land der aufgehenden Sonne brauchst. Angefangen von Infos zu Praktikumssuche und Visum, über Tipps für die Organisation und Bewerbung bis hin zu den Kosten. Außerdem haben wir einen kleinen Japan-Knigge für dich. Damit bist du bestens auf dein Japan-Abenteuer vorbereitet.
Wenn du ein Praktikum in Japan machen willst, hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel mal an deiner Uni nachfragen, ob es Austauschprogramme gibt. Wenn nicht, kannst du dich selbst auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machen. Dabei kannst du entweder im Internet nach freien Stellen suchen oder du bewirbst dich initiativ bei Unternehmen. In Japan haben übrigens auch viele deutsche Firmen einen Unternehmenssitz. Wenn du selbst keine Stelle findest, kannst du auch eine professionelle Vermittlungsagentur beauftragen.
Wenn dein Praktikum höchstens 90 Tage dauert und du nicht bezahlt wirst, brauchst du als deutscher Staatsbürger kein Visum. Dauert dein Praktikum länger oder bekommst du ein Gehalt? Dann brauchst du ein Visum. In Frage kommen dafür das Working Holiday Visum, das Cultural Activities Visum und das Designated Activities Visum.
Bei der Bewerbung auf eine Stelle in Japan gibt es ein paar Besonderheiten, die du auf jeden Fall beachten solltest. Unter anderem sind Referenzen in Japan Gold wert! Besorg dir also am besten ein Empfehlungsschreiben von einem deiner Professoren oder einem ehemaligen Chef. Außerdem solltest du in deinem Bewerbungsschreiben unbedingt respektvoll und bescheiden bleiben. Prahlerei kommt in Japan gar nicht gut an.
Praktika sind in Japan weit weniger geläufig als hierzulande, weshalb es bei den meisten japanischen Unternehmen keine normalen Praktikumsplätze gibt. Das erschwert zwar die Suche, aber es ist natürlich trotzdem möglich, ein Praktikum in Japan zu finden. Dafür hast du zum Beispiel folgende Möglichkeiten:
Es gibt zwar auch Agenturen, die sich auf die Vermittlung von Praktika in Japan spezialisiert haben, allerdings ist das oft mit Kosten von mehreren tausend Euro verbunden. Deutlich günstiger ist es, das Praktikum selbstständig zu organisieren. Außerdem bist du dann auch viel flexibler, was Standort, Branche und Dauer des Praktikums betrifft. Die meisten Praktika findest du übrigens in Tokio. Aber auch in anderen japanischen Städten wie Yokohama, Fukuoka, Osaka oder Sapporo warten spannende Praktika auf dich.
Tokio ist die Hauptstadt Japans und zugleich das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Mit über 37 Millionen Einwohnern gilt die Metropolregion Tokio-Yokohama als größter Ballungsraum der Welt. Doch nicht nur in puncto Einwohnerzahl belegt Tokio Platz 1 der Welt. Auch in der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolen steht die japanische Hauptstadt an der Spitze. Bei der Menge an Großunternehmen und Konzernen, die in Tokio ihren Sitz haben, ist das auch kein Wunder. Viele internationale Unternehmen sind mit einer Niederlassung in Tokio vertreten und leiten von dort aus ihre Geschäfte im asiatischen Raum. Ein Praktikum in Tokio ist auf jeden Fall eine Bereicherung für deinen Lebenslauf.
Japan zählt zu den größten Industrienationen der Welt. Neben der Elektrotechnik- und Technologieindustrie sticht vor allem die Automobilbranche heraus. Unter den zehn größten japanischen Unternehmen befinden sich nämlich gleich mehrere Automobilhersteller. Aber auch in anderen Bereichen der japanischen Wirtschaft gibt es tolle Möglichkeiten für ein Praktikum.
Branchen für ein Praktikum in Japan
Sofern das Auslandspraktikum in Japan nicht länger als 90 Tage dauert und unbezahlt ist, brauchen deutsche Staatsbürger kein Visum für Japan. Du kannst einfach ganz normal als Tourist einreisen. Nach Ablauf der drei Monate darfst du sogar weitere 90 Tage im Land bleiben. Dafür musst du dich nur vor Ort in einem regionalen Einwanderungsbüro melden. Insgesamt kannst du also 180 Tage visumsfrei in Japan verbringen.
Planst du ein längeres Praktikum, brauchst du aber ein Visum. Das gilt auch für bezahlte Praktika in Japan. Welches Visum du dann genau brauchst, hängt von Dauer und Zweck deines Aufenthalts ab. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Visa in Japan: das Working Holiday Visum, das Cultural Activities Visum und das Designated Activities Visum.
Das Working Holiday Visum ist für ein Jahr gültig und gestattet es, Japan zu bereisen und bezahlte Jobs anzunehmen. Der Schwerpunkt muss aber auf dem Reisen liegen. Kurzfristige Jobs sollen nur dazu dienen, die Reisekasse aufzubessern. Für das Visum musst du folgende Voraussetzungen erfüllen beziehungsweise folgende Dinge nachweisen:
Der Visumsantrag muss bei der japanischen Botschaft oder einem Generalkonsulat persönlich eingereicht werden. Die japanische Botschaft befindet sich übrigens in Berlin. Generalkonsulate gibt es in Düsseldorf, Hamburg, München und Frankfurt am Main.
Das Cultural Activity Visum gibt es für jeweils sechs oder zwölf Monate. Das Visum erlaubt allerdings nur geringfügig bezahlte Praktika oder Tätigkeiten im kulturellen Bereich. Dazu zählen zum Beispiel Teezeremonien oder Judo. Für das Visum benötigst du das sogenannte Certificate of Eligibility (CoE). Das muss dein Praktikumsunternehmen bei der japanischen Einwanderungsbehörde beantragen. Für das Cultural Activities Visum sind folgende Dokumente erforderlich:
Das Designated Activities Visum richtet sich an alle, die ein bezahltes Praktikum in Japan absolvieren möchten. Für die Antragsstellung wird ebenfalls das CoE benötigt. Bei der Beantragung des Visums gibt es keine Unterschiede zum Cultural Activities Visum. Du musst die gleichen Dokumente einreichen. Du brauchst also das Antragsformular für die Einreise, das CoE sowie deinen Reisepass plus Foto.
Wird das Visum für Japan mit dem Certificate of Eligibility (CoE) beantragt, dauert die Bearbeitung in der Regel drei bis fünf Werktage. Allerdings solltest du dich so früh wie möglich um das Visum kümmern, falls Dokumente fehlen oder es zu Unklarheiten kommt.
Bei der Bewerbung für ein Praktikum in Japan kannst du dich grundsätzlich an den deutschen Standards orientieren. Deine Bewerbungsunterlagen bestehen also ganz klassisch aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Es gibt aber auch ein paar Besonderheiten auf die du bei deiner Bewerbung in Japan achten musst.
In unserem Bewerbungsratgeber gibt es weitere Infos und praktische Tipps zum Thema.
Die Kosten zählen zu den eher unschönen Seiten eines Auslandspraktikums. Trotzdem muss man sich natürlich damit beschäftigen.
Das Auslandspraktikum in Japan ist zwar mit vielen verschiedenen Kosten verbunden, aber es gibt auch etliche Finanzierungsmöglichkeiten, so dass du nicht alles selbst bezahlen musst. Für manche Programme wie zum Beispiel BAföG oder Stipendien musst du zwar Student sein, aber es gibt auch etliche Angebote für Nicht-Studenten. Auf der Website der Botschaft von Japan in Deutschland findest du eine lange Liste mit allen Austausch-, Forschungs- und Bildungsprogrammen, die es für Japan gibt.
Andere Länder, andere Sitten: Liest man Erfahrungsberichte von Praktika in Japan stößt man ziemlich schnell auf die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und Deutschland. Wusstest du zum Beispiel, dass Gastgeschenke in Japan extrem wichtig sind. Als einziger Gast ohne Geschenk aufzutauchen, kann ganz schön unangenehm sein. Damit du in Japan in kein Fettnäpfchen trittst, haben wir dir fünf Dinge zusammengestellt, die du unbedingt vermeiden solltest:
Widersprechen: Im Meeting spricht nur der Chef, der Rest hört zu. Einwände oder Kritik werden niemals direkt angesprochen.
Auf Fehler hinweisen: Japaner sind extrem höflich und würden niemals direkt auf einen Fehler hinweisen.
„Nein“ sagen: „Īe“ heißt „nein“ auf japanisch und ist ein absolutes Tabuwort. Egal wie abwegig eine Bitte auch sein mag: Ein Japaner wird niemals direkt mit „nein“ antworten. Es wird dann eher versucht der Bitte auszuweichen. Die meisten Japaner werden antworten, dass sie es sich überlegen.
Als Erster gehen: Japaner sind Workaholics und arbeiten meist deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche. In der japanischen Arbeitswelt gibt es klare Hierarchien, Strukturen und Regeln. So gilt es beispielsweise als Unding, vor dem Chef Feierabend zu machen. Arbeitet dieser länger, werden meist Überstunden geschoben, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen.
Nase putzen: In Japan ist es nicht üblich die Nase mit einem Taschentuch zu putzen. Die meisten Japaner finden das nämlich ziemlich eklig. Stattdessen wird einfach die Nase hochgezogen.
Neben den Fettnäpfchen, die du vermeiden solltest, gibt es natürlich auch noch ein paar andere Dinge, auf die du bei deinem Praktikum in Japan achten solltest.
Auslandskrankenversicherung: Egal ob du als Tourist, Praktikant oder Backpaper in Japan bist – du brauchst eine gültige Auslandskrankenversicherung. Deine gesetzliche Krankenversicherung gilt in Japan nicht und übernimmt dementsprechend keine Kosten. Informiere dich also früh genug darüber, welche Krankenversicherung du brauchst.
Japanischkenntnisse: Absolvierst du ein Praktikum bei einem großen japanischen oder internationalen Unternehmen reichen in der Regel Englischkenntnisse. Im Alltag wird es aber ohne Japanischkenntnisse schwierig, da nur ein kleiner Teil der Japaner Englisch beherrscht. Es ist deshalb sinnvoll, das Praktikum mit einem Sprachkurs zu kombinieren.
Bankkonto: Ob du ein japanisches Bankkonto benötigst hängt natürlich davon ab, ob dein Praktikum in Japan bezahlt wird oder nicht. Machst du ein bezahltes Praktikum ist es ratsam, ein japanisches Bankkonto zu eröffnen. Dann kann dir dein Praktikumsunternehmen deinen Lohn nämlich immer schnell und problemlos überweisen. Für längere Aufenthalte ist ein japanisches Bankkonto sowieso sinnvoll: Damit kannst du überall bequem und vor allem kostenlos Geld abheben.
Studentenausweis: Studenten sollten sich vor einem Auslandsaufenthalt immer die internationale Variante des Studentenausweises besorgen. Der deutsche Studentenausweis wird nämlich nicht immer akzeptiert. Mit dem internationalen Studentenausweis sind dir alle Ermäßigungen sicher.
Die Rangfolge wurde von der Zeitschrift Forbes im Jahr 2021 ermittelt. Das Magazin veröffentlicht jährlich die „Forbes Global 2000“-Liste, in der die 2.000 größten börsennotierten Unternehmen der Welt aufgeführt sind.
Japan ist nicht das einzige Land, das sich für ein Praktikum in Asien anbietet. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Praktikum in China? Australien oder die USA sind auch interessante Ziele für ein Auslandspraktikum. Da reichen dann auch Englischkenntnisse.
Hier findest du alle Informationen zu Auslandspraktika in Neuseeland.
Hier findest du alle Informationen zu Auslandspraktika in Südafrika.
Sieh dir jetzt alle Stellen an und finde einen Job, der perfekt zu dir passt!
Zu den Stellen