Bei Studenten sind die Niederlande schon lange beliebt und immer mehr Deutsche zieht es für ein Studium ins Nachbarland. Doch nicht nur bei den Universitäten hat das Land viel zu bieten: Auch die niederländischen Unternehmen überzeugen in vielerlei Hinsicht und bieten optimale Rahmenbedingungen für ein Praktikum (niederländisch: stage).
Beim Thema Praktikum gibt es teilweise erhebliche Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden. Wir erklären dir, wo die Unterschiede liegen, welche Praktikumsarten es gibt und wie du das richtige Praktikum in den Niederlanden findest. Außerdem erhältst du wertvolle Tipps zu Kosten, Finanzierung und Bewerbung an die Hand.
Du interessierst dich für ein Praktikum in Holland? Dann beantworte dir zunächst selbst ein paar Fragen, damit dir die Suche nach einem passenden Praktikumsplatz anschließend einfacher fällt. Gibt es eine bestimmte Stadt, in der du ein Praktikum machen willst? Hast du schon ein Unternehmen im Kopf, bei dem du gerne arbeiten würdest? In welcher Branche soll das Praktikum sein? Hast du diese Fragen für dich beantwortet, kannst du das Internet gezielt nach freien Praktikumsstellen durchforsten und dich darauf bewerben. Alternativ kannst du natürlich auch immer eine Initiativbewerbung an ein Unternehmen in den Niederlanden schicken.
Bei der Bewerbung auf eine Stelle in den Niederlanden musst du ein paar Dinge beachten. Beispielsweise bestehen Bewerbungsmappen in Holland nur aus Anschreiben (motivatiebrief) und Lebenslauf (CV). Auch auf ein Bewerbungsfoto wird normalerweise verzichtet. Wenn in deinem Lebenslauf Noten aus deiner Schul- oder Uni-Zeit stehen, solltest du diese außerdem in das niederländische Notensystem (10 bis 1 statt 1 bis 6) umrechnen. Umrechnungstabellen findest du im Internet.
Freiwillige Praktika gibt es in den Niederlanden selten. Die meisten ausgeschriebenen Praktika sind Pflichtpraktika für Studierende. Bei diesen wird zwischen „Snuffelstage“ (Einführungspraktikum), „Meewerkstage“ (Mitarbeiterpraktikum) und „Afstudeerstage“ (Abschlusspraktikum) unterschieden. Wenn du als Student bzw. Studentin ein Auslandspraktikum in den Niederlanden machen willst, solltest du dich am ehesten nach Praktika umschauen, die als „Meewerkstage“ ausgeschrieben sind.
Freiwillige Praktika sind in den Niederlanden eher unüblich. Dafür sind Pflichtpraktika, die im Rahmen der Ausbildung oder des Studiums absolviert werden, umso geläufiger. Die Praktikumsplätze sind zwar hauptsächlich auf Studierende und Auszubildende ausgelegt, aber trotzdem gibt es natürlich die Möglichkeit, ein ganz normales Praktikum in den Niederlanden zu absolvieren.
Bevor du dich nach einem Praktikum umsiehst, solltest du dir ein paar Gedanken zu folgenden Fragen machen:
Die Fragen kannst du natürlich unterschiedlich gewichten. Auf MeinPraktikum.de hast du zum Beispiel die Möglichkeit, nach einer Branche, einem Unternehmen oder einem Berufsbild in Verbindung mit einer Stadt zu suchen. Das ermöglicht dir, Praktika zu finden, die exakt deiner Vorstellung entsprechen. Probier es doch einfach mal aus!
Niederlande und Holland werden im Deutschen oft synonym verwendet. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen. Mit Niederlande ist das gesamte Land gemeint, während Holland lediglich ein Teil der Niederlande ist und die Provinzen Noord-Holland und Zuid-Holland umfasst. Suchst du nach einem Praktikum in Holland, beschränkst du dich eigentlich auf ein einzelnes Gebiet der Niederlande. In der Praxis ist es aber egal: Suchst du nach Praktika in Holland, werden dir meistens auch Praktika aus anderen Regionen der Niederlande angezeigt.
Hast du ein bestimmtes Unternehmen im Auge, bietet sich dir natürlich auch die Möglichkeit, direkt auf der Firmenhomepage nach Praktika zu suchen. Zu den größten Unternehmen der Niederlande zählen zum Beispiel Shell, die ING Groep oder Philips. Natürlich gibt es auch viele kleinere Unternehmen, die spannende Praktika bereithalten. Viele Unternehmen sitzen in großen Städten wie Amsterdam, Eindhoven oder Rotterdam. Aber auch kleinere Städte haben ihren Reiz und bieten spannende Praktika.
Manche Städte sind eng mit bestimmten Branchen verbunden. In Rotterdam ist zum Beispiel die Logistikbranche stark vertreten. Möchtest du ein Praktikum in Amsterdam machen, wirst du eher im Dienstleistungssektor fündig. Den Haag hat hingegen viele nationale und internationale Organisationen und Institutionen zu bieten. Auch die deutsch-niederländische Handelskammer hat ihren Sitz in Den Haag.
In den Niederlanden gibt es verschiedene Praktikumsarten. Meist handelt es sich um Pflichtpraktika, die im Rahmen des Studiums absolviert werden. Diese haben unterschiedliche Namen, was am Anfang für ordentlich Verwirrung sorgt. Zudem tauchen in niederländischen Stellenausschreibungen ständig die Abkürzungen MBO, HBO und WO auf. Damit du den Durchblick behältst, haben wir dir die Abkürzungen kurz aufgeschlüsselt.
Ein HBO-Studium an der Fachhochschule ist deutlich praxisorientierter als ein WO-Studium an der Universität. Bei einem WO-Studium liegt der Fokus mehr auf der Theorie, gerade deshalb ist es hier ratsam, Praktika zu absolvieren. Suchst du nach einem für deutsche Verständnisse „normalen“ Auslandspraktikum in den Niederlanden kannst du zum Beispiel nach „WO-stage Nederland“ googlen.
Viele ausgeschriebenen Praktika sind Pflichtpraktika für Studenten. Deshalb ist es wichtig, die verschiedenen Praktikumsarten zu kennen und zu wissen, was sich hinter Snuffelstage, Meewerkstage und Co. verbirgt.
Wenn du vorhast, als Student ein Auslandspraktikum in den Niederlanden zu machen, solltest du dich also am ehesten nach Praktika umsehen, die als Meewerkstage ausgeschrieben sind.
Sprichst du niederländisch, ist das natürlich ein riesiger Vorteil. Sowohl für die Bewerbung und das Praktikum als auch für den Alltag. Allerdings sind fehlende Niederländischkenntnisse kein KO-Kriterium für ein Praktikum in Holland. Viele Unternehmen, insbesondere in Amsterdam, sind sehr international ausgerichtet. Hier können unter Umständen gute Englischkenntnisse ausreichen.
Welche Sprachkenntnisse du genau benötigst, kannst du normalerweise der Stellenausschreibung entnehmen. Du bist dir unsicher? Dann ruf doch einfach mal beim Unternehmen an und erkundige dich. Durch den persönlichen Kontakt hinterlässt du direkt einen bleibenden Eindruck und hast etwas, worauf du dich in der Bewerbung beziehen kannst.
Der erste Eindruck zählt – und den bekommt der niederländische Personaler in der Regel durch deine Bewerbungsunterlagen. Achte also darauf, dass deine Bewerbungsunterlagen sowohl formell als auch inhaltlich korrekt sind und du die niederländischen Besonderheiten berücksichtigst. Niederländische Bewerbungsunterlagen bestehen in der Regel nur aus Anschreiben und Lebenslauf.
Freie Stellen werden in den Niederlanden zwar teilweise ausgeschrieben, jedoch ist es auch üblich, sich ganz einfach initiativ bei einem Unternehmen zu bewerben. Also warte nicht darauf, dass beim Wunschunternehmen ein Praktikum ausgeschrieben wird, sondern schreib einfach eine Initiativbewerbung.
Deutsche und niederländische Bewerbungsunterlagen unterscheiden sich in einigen Punkten stark voneinander.
Achte bei deiner Bewerbung darauf, diese Besonderheiten zu berücksichtigen. Damit zeigst du dem Unternehmen, dass du dich intensiv mit der Bewerbung auseinandergesetzt hast – und das macht natürlich einen super Eindruck.
Zuerst zu den guten Nachrichten: Für ein Praktikum in den Niederlanden benötigst du als EU-Bürger kein Visum. Auch eine Auslandskrankenversicherung benötigst du nicht, denn deine deutsche Krankenversicherung gilt auch im EU-Ausland. Diese Kostenpunkte fallen also schon mal weg.
Was natürlich nicht wegfällt, sind die Kosten für Anreise, Unterkunft, Lebensunterhalt und Freizeit. Damit du während deines Praktikums auf nichts verzichten musst, solltest du vorab einen Finanzplan entwickeln.
Für dein Holland-Praktikum solltest du also etwa 800 bis 1000 Euro pro Monat einplanen. Absolvierst du ein Praktikum in Amsterdam musst du auf jeden Fall mit mehr rechnen. Für eine Unterkunft bezahlst du meist das doppelte als in anderen Städten.
Auch in den Niederlanden gibt es Studentenrabatte. Der deutsche Studentenausweis wird allerdings nicht immer akzeptiert. Beantrage deshalb einen internationalen Studentenausweis. Das kannst du entweder direkt bei deiner Uni oder online machen. Die 15 Euro, die der Ausweis kostet, lohnen sich auf jeden Fall!
Ja, meistens sind Praktika in den Niederlanden bezahlt. Wie viel du schlussendlich bekommst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielt zum Beispiel die Art des Praktikums, deine Erfahrung und die Dauer eine Rolle. Durchschnittlich werden Praktika mit etwa 500 Euro monatlich vergütet.
Ob dein Praktikum in den Niederlanden nun bezahlt ist oder nicht – dein Gehalt wird kaum ausreichen, um deinen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Einerseits hast du natürlich die Möglichkeit, dir vorab Geld zusammenzusparen, von dem du dann leben kannst. Andererseits gibt es aber auch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten:
Alle Infos dazu findest du in unserem Finanzierungsratgeber.
Nicht nur beim Thema Praktikum sind die Niederländer etwas speziell. Auch im Alltag gibt es einige Unterschiede zu Deutschland:
Die Rangfolge wurde von der Zeitschrift Forbes im Jahr 2021 ermittelt. Das Magazin veröffentlicht jährlich die „Forbes Global 2000“-Liste, in der die 2.000 größten börsennotierten Unternehmen der Welt aufgeführt sind.
Die Niederlande reizen dich doch nicht so oder du findest einfach keine passende Praktikumsstelle? Dann ziehe doch auch andere Länder für einen Auslandspraktikum in Betracht. Europäische Länder wie Spanien und England haben ebenfalls tolle Praktika zu bieten. Oder soll es auf einen anderen Kontinent gehen? Die USA, Kanada, Australien oder Neuseeland sind ebenfalls attraktive Ziele für ein Auslandspraktikum.
Hier findest du alle Infos zu Auslandspraktika in Frankreich.
Hier findest du alle Infos zu Auslandspraktika in Italien.
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