Käse, Taschenmesser und Banken – die Schweiz ist für vieles bekannt. Für Auslandspraktika bisher eher weniger. Das ist schade, denn die Schweiz hat für Praktikanten wirklich viel zu bieten. Angefangen bei den vielen innovativen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen über die Möglichkeit, internationale Berufserfahrung zu sammeln, bis hin zu den vergleichsweise hohen Praktikumslöhnen.
Ein Auslandspraktikum in der Schweiz lohnt sich also in vielerlei Hinsicht. Damit mit dem Praktikum in der Schweiz alles klappt, müssen aber einige Dinge beachtet und Vorbereitungen getroffen werden.
Grundsätzlich findest du ein Praktikum in der Schweiz genauso wie ein Praktikum in Deutschland: Überleg dir, in welcher Stadt oder in welcher Branche du ein Praktikum machen möchtest und durchstöber das Internet nach freien Stellen. Damit kannst du übrigens direkt hier auf MeinPraktikum.de anfangen! Oder hast du schon ein Unternehmen im Kopf, bei dem du gerne arbeiten würdest? Dann bewirb dich dort doch einfach mal initiativ.
Ob du eine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis für dein Praktikum in der Schweiz benötigst, hängt von der Dauer des Praktikums ab. Dauert es weniger als drei Monate, musst du nur eine kurzfristige Erwerbstätigkeit angemeldet werden. Das geht ganz einfach online. Dauert dein Praktikum länger, brauchst du die sogenannte Kurzaufenthaltsbewilligung (Ausweis L EU/EFTA) des kantonalen Migrationsamts.
Gute Nachrichten: Sowohl Bewerbung als auch Bewerbungsprozess unterscheiden sich in Deutschland nicht wirklich. Beachte nur, in welcher Sprache du deine Bewerbung verfasst: In der Schweiz sind nämlich Deutsch und Französisch offizielle Amtssprachen. Orientier dich einfach an der Sprache der Stellenausschreibung oder der Homepage des Unternehmens.
Die Auswahl an Praktikumsplätzen in der Schweiz ist groß. Das richtige Praktikum zu finden, fällt da gar nicht so leicht. Grundsätzlich kannst du bei deiner Praktikumssuche drei thematische Schwerpunkte setzen: Branche, Unternehmen oder Standort.
Welcher Weg für dich der richtige ist, hängt von deinen Wünschen und Zielen ab. In der Regel ist es natürlich sinnvoll, ein Praktikum zu suchen, das thematisch zu deinem beruflichen Werdegang passt.
Hast du eine bestimmte Branche für dein Praktikum im Auge, bieten sich bestimmte Städte und Kantone an. Viele Schweizer Regionen sind nämlich eng mit einer bestimmten Branche verbunden. Dementsprechend hoch ist die Chance, in einem der ortsansässigen Unternehmen einen Praktikumsplatz zu finden. Das gilt natürlich auch, wenn du die Schweiz für deine Ausbildung im Ausland ausgewählt hast.
Die Schweiz ist zwar ein recht kleines Land, aber die Möglichkeiten für ein Praktikum sind riesig. Dafür sorgen nicht zuletzt die vielen großen Unternehmen und Konzerne, die in der Schweiz beheimatet sind. So haben zum Beispiel der größte Lebensmittelkonzern und das größte Rohstoffhandelsunternehmen der Welt ihren Sitz in der Alpenrepublik.
Beliebte Branchen für ein Praktikum in der Schweiz
Ob du eine Arbeits- beziehungsweise Aufenthaltserlaubnis für dein Praktikum in der Schweiz benötigst, hängt von der Dauer des Praktikums ab. Dauert dein Praktikum weniger als drei Monate, muss lediglich eine kurzfristige Erwerbstätigkeit angemeldet werden. Das geht ganz einfach online und ist mit wenigen Klicks erledigt.
Für ein Praktikum, das zwischen drei und zwölf Monate dauert, wird hingegen die sogenannte Kurzaufenthaltsbewilligung (Ausweis L EU/EFTA) des kantonalen Migrationsamts benötigt.
Grundvoraussetzung für die Erteilung einer Kurzaufenthaltsbewilligung ist die Staatsbürgerschaft eines EU-27/EFTA-Landes – dazu zählen zum Beispiel Deutschland oder Österreich. Außerdem wird ein Nachweis über ein drei- bis zwölfmonatiges Arbeitsverhältnis benötigt – das kann zum Beispiel ein unterschriebener Praktikumsvertrag sein.
Du musst dich erst um einen Praktikumsplatz kümmern! Erst wenn du eine Zusage hast, kann die Kurzaufenthaltsbewilligung beantragt werden.
Der Antrag wird vom Arbeitgeber beim zuständigen kantonalen Migrationsamt gestellt. Das überprüft, ob alle Voraussetzungen für die Erteilung der Kurzaufenthaltsbewilligung erfüllt sind. Anschließend wird der Antrag dem Staatsekretariat für Migration SEM in Bern vorgelegt. Stimmt auch das SEM dem Antrag zu, werden der Arbeitgeber und das kantonale Migrationsamt benachrichtigt und der Ausweis kann ausgestellt werden. Der bürokratische Aufwand hält sich für dich als Praktikanten also in Grenzen.
Die Schweiz ist nicht nur für ihre schöne Landschaft und die vielen internationalen Unternehmen bekannt, sondern auch für die hohen Lebenskosten. Mit Zürich und Genf befinden sich in der Schweiz zwei der teuersten Städte der Welt. Trotzdem ist es möglich, das Praktikum einigermaßen kostengünstig zu absolvieren. Ist das Praktikum in der Schweiz bezahlt, ist das natürlich ein dicker Pluspunkt. Alternativ gibt es aber auch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie Stipendien oder Bildungskredite.
Im Vergleich zu Deutschland fallen die Ausbildungsvergütungen in der Schweiz relativ hoch aus. Pauschale Aussagen über Praktikumslöhne lassen sich trotzdem nur schwer treffen. Grundsätzlich gibt es aber Branchen, in denen die Praktika besser vergütet werden als in anderen. Mindestlohn oder andere gesetzliche Regelungen zum Gehalt gibt es aber nicht.
Durchschnittlich verdienen Praktikanten in der Schweiz um die 2.000 Schweizer Franken (CHF) brutto pro Monat – das entspricht einem Lohn von etwa 1.800 Euro. Natürlich spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle für das Praktikumsgehalt. So zum Beispiel, ob du das Praktikum im Rahmen des Studiums absolvierst oder ob es ein freiwilliges Praktikum ist.
Die Finanzierung des Praktikums stellt in der Schweiz eine Herausforderung dar. Das größte Problem ist die Unterkunft. Zwar gibt es Praktika, bei denen du eine kleine Wohnung oder ein Zimmer gestellt bekommst, allerdings ist das eher die Ausnahme als die Regel. Die meisten Praktikanten müssen sich ein Zimmer mieten, was mit hohen Kosten verbunden ist. Aber keine Angst: Es gibt verschiedene Programme und Stipendien, die dich bei der Praktikumsfinanzierung unterstützen.
Beim Thema Bewerbung für ein Praktikum in der Schweiz gibt es gute Nachrichten: Der Bewerbungsprozess läuft nämlich gleich ab und auch bei den Bewerbungsunterlagen gibt es keine Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz. Worauf du allerdings unbedingt achten musst, ist die Sprache. Die unterscheidet sich nämlich von Kanton zu Kanton.
Orientier dich einfach an der Stellenausschreibung oder der Homepage des Unternehmens. Ist die Praktikumsausschreibung auf Deutsch, bewirbst du dich auch mit deinen ganz normalen deutschen Unterlagen. Wird im Unternehmen französisch gesprochen, braucht du französische Bewerbungsunterlagen. Selbstverständlich brauchst du für das Praktikum dann auch die nötigen Sprachkenntnisse.
Die Bewerbungsunterlagen umfassen das Anschreiben, den Lebenslauf und relevante Anhänge wie zum Beispiel Zeugnisse oder Zertifikate.
Ansprechpartner: Finde den konkreten Ansprechpartner für die Praktikumsstelle heraus und richte das Anschreiben dann an diese Person.
Neben Aufenthaltsbewilligung, Finanzierung und Bewerbung gibt es noch einige Kleinigkeiten, auf die du bei einem Praktikum in der Schweiz als Deutscher achten solltest.
Auslandskrankenversicherung: Dank eines Sozialversicherungsabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz, gilt die deutsche Krankenversicherung auch in der Schweiz – zumindest teilweise. Wie so vieles, sind auch die medizinischen Behandlungskosten in der Schweiz höher als in Deutschland. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte deshalb eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen, die alle Eventualitäten abdeckt. Die Kosten dafür sind überschaubar und man muss beim Krankenhausbesuch keine schlimmen Überraschungen fürchten.
Schweizerdeutsch: Deutsch ist zwar in der Schweiz eine der vier Amtssprachen, allerdings gibt es große Unterschiede zwischen dem gesprochenen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Das sollte dir von Anfang an bewusst sein.
Die Schweiz hat vier Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Jedes der insgesamt 26 Kantone legt die Amtssprache individuell fest. In insgesamt 17 Kantonen gilt Deutsch als Amtssprache. Dementsprechend hoch ist der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung (65 %). Französisch wird von rund 23 % gesprochen. Italienisch landet mit circa 8 % auf dem dritten Platz und weniger als 1 % der Schweizer Bevölkerung spricht rätoromanisch. Manche Kantone sind sogar zweisprachig. Zum Beispiel das Kanton Bern (deutsch-französisch) oder Graubünden (deutsch-romanisch-italienisch).
Die Rangfolge wurde von der Zeitschrift Forbes im Jahr 2021 ermittelt. Das Magazin veröffentlicht jährlich die „Forbes Global 2000“-Liste, in der die 2.000 größten börsennotierten Unternehmen der Welt aufgeführt sind.
Die Schweiz ist natürlich nicht das einzige Land, das sich für ein Auslandspraktikum anbietet. Von Australien über die USA bis hin zu Schweden: Es gibt viele interessante Länder für ein Praktikum im Ausland.
Hier bekommst du alle Informationen zu Auslandspraktika in Frankreich.
Hier bekommst du alle Informationen zu Auslandspraktika in Italien.
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